Proteinreiche Ernährungsformen gelten als perfekt – einerseits zum Abnehmen, andererseits zum gesund bleiben oder gesund werden.

Schon lange aber weisen Studien auf das Gegenteil hin: Wer weniger Eiweiß zu sich nimmt, ist gesünder und lebt länger.


Weniger Protein verbessert die Gesundheit

Kohlenhydrate und Fette haben einen relativ schlechten Ruf. Proteine hingegen gelten als wertvolle Nährstoffe, die satt machen, den Muskelaufbau fördern und beim Abnehmen helfen sollen. Und obwohl es auch Studien gibt, die eine proteinarme Ernährung mit Gebrechlichkeit und Muskelabbau im Alter in Verbindung bringen, werden immer mehr Untersuchungen veröffentlicht, die insbesondere für Menschen jüngeren und mittleren Alters das Gegenteil zeigen, nämlich dass proteinarme Ernährungsformen zu mehr Gesundheit beitragen und außerdem die Lebenserwartung verlängern. Proteinreiche Ernährungsformen können hingegen Übergewicht, eine Insulinresistenz und Diabetes begünstigen sowie die Lebenszeit verkürzen.

Im Jahr 2014 erschien eine australische Studie, in der man geschaut hatte, wie sich verschiedene Ernährungsformen auf Mäuse und deren Stoffwechsel auswirkten. Als Dudley Lamming – Stoffwechselforscher an der University of Wisconsin – die Studie las, faszinierte ihn besonders ein Ergebnis: Es hatte sich gezeigt, dass Mäuse, deren Ernährung am wenigsten Protein enthielt, die gesündesten waren.

Proteinrestriktion bringt die Vorteile des Wenigessens

Dass das Wenigessen gesund ist (Kalorienrestriktion), ist vielen Menschen bereits bekannt dass aber auch eine Proteinrestriktion, also eine Einschränkung des Proteinkonsums gesund ist, darüber wird viel weniger geschrieben. Die wissenschaftlichen Belege über die Vorteile sowohl einer Kalorienrestriktion als auch einer Proteinrestriktion reichen jedoch fast hundert Jahre zurück, wobei natürlich gerade in den letzten Jahren viel zu diesen Themen geforscht wird und wurde.

Im Jahr 2009 beispielsweise zeigten Forscher, dass Rhesusaffen später (altersbedingt) erkrankten und länger lebten, wenn sie kalorienreduziert ernährt wurden. Studien mit anderen Tieren zeigten ganz ähnliche Resultate.

Nun vermutet man, dass man viele Vorteile einer Kalorienrestriktion auch einfacher erzielen könnte, nämlich indem man lediglich die Proteinaufnahme reduziert. In den entsprechenden Tierstudien blieben die erwünschten gesundheitlichen Vorteile sogar bestehen, wenn die Tiere so viel essen konnten, wie sie wollten, wenn sie dabei nur möglichst wenig Proteine verzehrten.

Proteinarm essen – Die Praxis

Wie kann man diese Erkenntnisse nun in die Praxis umsetzen? Für Sportler, die einen Muskelaufbau anstreben, sind Proteine natürlich für Muskelneubildung und Muskelregeneration wichtig. Für die durchschnittliche Bevölkerung aber, die mit Übergewicht kämpft, zudem die meiste Zeit des Tages im Sitzen verbringt und sich auch nicht zu mehr Bewegung, geschweige denn regelmäßigem Krafttraining aufraffen möchte, könnte eine proteinarme Ernährung sinnvoller sein.

Eine kalorienreduzierte Ernährung wäre zwar ebenfalls sehr gut – so Lamming – doch wird diese im Allgemeinen nicht durchgehalten, weshalb die proteinarme Variante, die zudem nicht einmal eine Kalorienreduzierung erfordert, eine gute Lösung zur Neuprogrammierung des Stoffwechsels darstellen könnte.

Allein einzelne Proteine lassen sich in der Ernährung kaum reduzieren, da diese nun einmal Bestandteil von Eiweiß sind. Einfacher ist es daher, den Proteingehalt insgesamt zu reduzieren, was automatisch der Fall ist, wenn man sich pflanzenbasiert ernährt. Zwar sind auch Nüsse und Hülsenfrüchte reich an Proteinen. Doch geht es ja nicht darum, überhaupt keine Proteine mehr zu essen, sondern lediglich darum, nicht zu viel davon zu essen. Bei einer herkömmlichen Ernährung mit viel Käse, Milch, Wurst, Fleisch und Fisch kommt es daher eher zu einem Proteinüberschuss als bei einer veganen Ernährung, die mit Nüssen, Saaten und Hülsenfrüchten ergänzt wird.

In einer Studie von 2010 stellte man überdies fest, dass z. B. das Diabetesrisiko nur bei reichlichem Verzehr von tierischen Proteinquellen stieg, denn pflanzliche Proteinquellen erhöhten das Diabetesrisiko nicht.

Umstellung auf pflanzenbasierte Ernährung mit moderatem Proteingehalt

Die Ernährungsumstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung mit moderatem Proteingehalt ist übrigens kein Problem. Unsere Rezepterubrik liefert Ihnen über 2000 leckere pflanzenbasierte Rezepte. Ganz herzlich sind Sie auch in unserem ZDG-Kochstudio auf unserem Youtube-Kanal willkommen, wo unsere Köche Ihnen zeigen, wie schnell, unkompliziert und köstlich eine gesunde Ernährung sein kann.

Wenn Sie Probleme bei der Umstellung auf eine gesunde Ernährung haben, helfen Ihnen unsere Ernährungspläne, z. B. unser Ernährungsplan zum Abnehmen, unser basischer Ernährungsplan zur Entschlackung oder unsere Ernährungspläne für verschiedene Krankheitsbilder, z. B. für Bluthochdruck, Hashimoto, Rheuma oder Diabetes.

Quelle: Zentrum der Gesundheit

www.zentrum-der-gesundheit.de